Skip to main content
SearchLoginLogin or Signup

Einleitung

Published onJul 31, 2024
Einleitung
·

Einordnung und Ziele

Mit der Verabschiedung der Open-Access-Strategie für Berlin durch das Berliner Abgeordnetenhaus im Dezember 2015 bekannte sich das Land Berlin zum offenen Zugang und der umfassenden Nutzbarkeit von „Forschungsergebnissen, Metadaten, Quellenmaterial und digitalem bildlichen, grafischen und multimedialen Material“ (Senat von Berlin, 2015). Die zugrundeliegenden Prinzipien von Open Access werden an die im Jahr 2003 verabschiedete Berlin Declaration on Open Access to Knowledge in the Sciences and Humanities (Berlin Declaration, 2003) angelehnt und sowohl auf steuerfinanzierte Wissenschafts- als auch auf Kulturerbe-Einrichtungen in Zuständigkeit des Landes Berlin bezogen. Die in den Bibliotheken, Archiven und Museen enthaltenen Sammlungen sollen als Teil des kulturellen Erbes und einer innovativen Forschungslandschaft sowohl für die Wissenschaft als auch für die Gesellschaft verfügbar gemacht werden.

Das Land Berlin formulierte in der Open-Access-Strategie Ziele für die Handlungsfelder „Publikationen“, „Forschungsdaten“ und „Kulturdaten/kulturelles Erbe“. Dafür wurden Maßnahmen mit Bezug zu den drei Handlungsfeldern sowie „übergeordnete Maßnahmen“ festgelegt.

Mit diesem Bericht erfolgt im Jahr 2024 eine umfassende Bestandsaufnahme zur Umsetzung der Ziele und Maßnahmen der Open-Access-Strategie. Der Bericht entsteht im Rahmen der Landesinitiative Open Research Berlin und bildet die Grundlage für die Weiterentwicklung der Open-Access-Strategie zu einer Strategie für offene Wissenschaft an Berliner Wissenschafts- und Kulturerbe-Einrichtungen (Open-Research-Strategie Berlin). Daher werden neben den Erfolgen der Strategie auch Lücken, Bedarfe und Herausforderungen identifiziert, die Gegenstand der strategischen Weiterentwicklung am Wissenschaftsstandort Berlin und darüber hinaus sind.1

Struktur

Der Bericht gliedert sich in drei Teile: Zunächst liefert der Bericht in Teil 1 Open Access: Eine Auswertung der Ausgangslage eine umfassende Bestandsaufnahme vor dem Hintergrund einer Auswahl aktueller Entwicklungen des Publikationsmarkts, im Bereich künstlicher Intelligenz, zu Reformen im Urheberrecht oder kommerziellem Datentracking, die 2015 noch nicht in der Open-Access-Strategie berücksichtigt wurden.

Teil 2 des Berichts Open Access in Berlin: Rahmenbedingungen und Status Quo zeichnet wichtige Rahmenbedingungen im Land Berlin nach – angefangen von der Verabschiedung der Open-Access-Strategie im Jahr 2015 über die Landesinitiative Open Research Berlin, die Aufnahme von offener Wissenschaft in das Berliner Hochschulgesetz bis hin zur Weiterentwicklung der Open-Access-Strategie zu einer Strategie für offene Wissenschaft. Der Bericht benennt wichtige Berlin-spezifische Entwicklungen zu offener Wissenschaft und erläutert anhand mehrerer Erhebungen, welche Open-Research-Praktiken von Forschenden an Berliner Einrichtungen umgesetzt werden.

Teil 3 Umsetzung der Open-Access-Maßnahmen an den Einrichtungen schließlich beschreibt die Umsetzung der einzelnen Maßnahmen der Open-Access-Strategie, die Strukturen zur Förderung von Open Access an den Einrichtungen schaffen sollten. Der Bericht fasst dazu diverse Aktivitäten, Maßnahmen und Rahmenbedingungen der Berliner Wissenschafts- und Kulturerbe-Einrichtungen zusammen.

Inhaltlicher Zuschnitt dieses Berichts

Bei der Darstellung der Maßnahmen an den Einrichtungen stehen hauptsächlich die Wissenschafts- und Kulturerbe-Einrichtungen in direkter Zuständigkeit des Landes Berlin im Fokus, auf die auch in der Open-Access-Strategie Bezug genommen wird. Der Bericht wurde um eine Übersichtstabelle zu den Open-Access- und Open-Research-Strategien und Services an den Berliner Hochschulen angereichert.2 Darüber hinaus bietet der durch das Open-Access-Büro Berlin im Rahmen des Projekts open-access.network aufgebaute oa.atlas (Kindling, Martin, & Neufend, 2024) einen Überblick zu den Open-Access- und Open-Research-Profilen der in Berlin ansässigen außeruniversitären wissenschaftlichen Einrichtungen, die aufgrund ihrer Trägerschaft nicht im Fokus dieses Berichts stehen.3 Zu diesen zählen die Einrichtungen der Ressortforschung ebenso wie Einrichtungen der Fraunhofer-Gesellschaft, der Helmholtz-Gemeinschaft, der Leibniz-Gemeinschaft oder der Max-Planck-Gesellschaft. Alle vier Forschungsgemeinschaften haben sich bereits 2003 als Erstunterzeichnende der wegweisenden Berliner Erklärung zu Open Access bekannt4 und haben in den Folgejahren Open Access Policies verabschiedet. Die Helmholtz-Gemeinschaft hat überdies im Jahr 2022 die Helmholtz Open Science Policy verabschiedet; im gleichen Jahr gefolgt von der Leibniz-Gemeinschaft, die sich Leitbild Leibniz Open Science beschlossen hat. Hinzu kommen viele weitere außeruniversitäre Einrichtungen, die durch den Forschungsverbund Berlin Research 50 vertreten werden.5

Dieser Bericht fokussiert zudem die drei in der Open-Access-Strategie formulierten Handlungsfelder Publikationen, Forschungsdaten und Kulturdaten/kulturelles Erbe. An Berliner Einrichtungen bestehen aber auch über diese Handlungsfelder hinaus vielfältige Projekte und Initiativen offener Wissenschaft. Die Aktivitäten sowie wichtige Entwicklungen offener Wissenschaft, auf die in diesem Bericht nicht eingegangen werden kann (zum Beispiel die Rolle von Preprints und Prä-Registrierung in der wissenschaftlichen Kommunikation, partizipative Forschung und Citizen Science, Open Educational Resources, Open Software und Code, Open Hardware), sollen durch andere Formate sichtbar gemacht (zum Beispiel im Open Access Blog Berlin). Der vorliegende Bericht konzentriert sich zudem vor allem auf die Entwicklungen in den vergangenen vier Jahren sowie ausgewählte wichtige Entwicklungen der Vorjahre. Redaktioneller Stichtag für die Aufnahme von aktuellen Ereignissen und Veröffentlichungen für diesen Bericht war der 2. Mai 2024.

Danksagung

Der Bericht wurde durch das Open-Access-Büro Berlin in Form eines Entwurfs erstellt, der auf zahlreichen Vorarbeiten im Rahmen der Landesinitiative Open Research Berlin basiert.

Der Berichtsentwurf wurde auf der Plattform PubPub erstellt und zur Kommentierung zugänglich gemacht. Der Entwurf war während der Bearbeitung jederzeit einsehbar. Vertreter*innen der Einrichtungen und Partner*innen wurden um Feedback gebeten (exklusive Zusammenfassung und Fazit), teilweise auch zu spezifischen Abschnitten wie etwa zu den Aktivitäten bestimmter Einrichtungen. Das Open-Access-Büro hat auf diese Weise viele wertvolle Anregungen und hilfreiche Rückmeldungen erhalten und möchte allen Kolleg*innen dafür sehr herzlich danken. Unser Dank gilt darüber hinaus dem Team des Open Access Monitor Deutschland vom Forschungszentrum Jülich für die Bereitstellung des einrichtungsübergreifenden Berichts über das Open-Access-Publikationsaufkommen und -verteilung wissenschaftlicher Artikel 2021 bis 2023 (Forschungszentrum Jülich, 2024).

*Titelbild: Foto von Pejman Nikram auf Unsplash

** Alle URLs in diesem Bericht wurden zuletzt am 30.7.2024 geprüft.

Comments
0
comment
No comments here
Why not start the discussion?