Diese Handreichung bietet praktische Unterstützung für die Entwicklung und Umsetzung von Open Science Policies an Hochschulen und Wissenschaftsorganisationen in Deutschland. Sie richtet sich an Forschende, Lehrende, Wissenschaftsmanager*innen und wissenschaftsunterstützendes Personal. Ziel ist es, Open Science als integralen Bestandteil des gesamten Forschungsprozesses zu etablieren – von der Datenproduktion bis zur Veröffentlichung. Der Policy Cycle, ein strukturierter fünfteiliger Ansatz, dient dabei als methodisches Fundament, um Policies fundiert und flexibel zu gestalten.
Der Leitfaden führt durch die Phasen des Policy Cycle, angefangen bei der Agenda-Setting-Phase, in der Bewusstsein für Open Science geschaffen wird. Es folgen die Formulierung und Legitimation für den Policy-Prozess, die durch Einbindung von Stakeholdern und institutionellen Gremien eine breite Akzeptanz sichern. Die Implementierung und regelmäßige Evaluation runden den Zyklus ab. Für jede Phase gibt es Checklisten zur Orientierung.
Die Handreichung stützt sich auf fünf Fallstudien – Helmholtz-Gemeinschaft, Technische Hochschule Köln, Universität Konstanz, Universität Potsdam und Berlin University Alliance. Diese zeigen, wie Open Science Policies in verschiedenen Kontexten entwickelt und umgesetzt werden können, und bieten praxisnahe Einblicke in Herausforderungen und Erfolge. Wichtig ist, dass es für den Policy-Prozess keine einheitliche Blaupause geben kann, die verschiedenen Checklisten unterstützen somit unterschiedliche Kontexte und Fragestellungen.
Die folgenden Fallstudien entstanden aus der Diskussion in einem Workshop zu Open Science Policies auf den Open-Access-Tagen 2023 in Berlin, nach dem sich Beteiligte bereit erklärt haben, Einblicke in ihre jeweiligen hochschul- bzw. verbundinternen Prozesse zu geben. Zusätzlich wurden mithilfe eines kurzen Fragebogens die verantwortlichen Personen für Open Science Policies an der Technischen Hochschule Köln sowie an der Universität Potsdam angefragt. Den Beitragenden wurde vor Veröffentlichung die Gelegenheit gegeben, ihre Texte zu ergänzen bzw. zu verändern und auch den allgemeinen Teil der Handreichung zu kommentieren.
Die Fallstudien geben den Status Quo an den Einrichtungen wieder und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Bisher haben nur wenige Einrichtungen dezidierte Open Science Policies bzw. Leitbilder veröffentlicht. Im oa.atlas sind die wissenschaftlichen Einrichtungen erfasst, die eine Open Science Policy verabschiedet haben. Als Autor*innen der Handreichung planen wir, die Fallstudien in regelmäßigen Abständen zu erweitern und die Handreichung zu aktualisieren.
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